Translater:
"Es gibt auch einige Verlierer der Globalisierung" räumt die Kapitallobby ein. Welch ein Hohn! Was für eine ungeheuerliche Untertreibung!
Trotz des seit 1980 anhaltenden wirtschaftlichen Niedergangs in den Hochlohnländern verkauft das privilegierte Establishment die Globalisierung ungeniert als Erfolgsgeschichte. Wie sie das anstellen? Ganz einfach: Indem sie Statistiken bis zur Unkenntlichkeit "bearbeiten" und frisieren. Oder anders ausgedrückt: Indem sie aus Weiß Schwarz machen.
1.
Der Trick mit der Arbeitslosenstatistik!
Deutschland
verfügt über ein Potential von etwa 50 Millionen
Erwerbstätigen. Aber es gibt nur gut 30 Millionen
versicherungspflichtige Arbeitsplätze (darunter verbergen sich
viele schlecht bezahlte Stunden- und Teilzeitjobs, Leiharbeit
usw.). Der Fehlbedarf ist offensichtlich.
Um die Volksseele nicht zu verschrecken und um
Beschäftigungserfolge vorzuweisen, rechnet man sich die Fakten
schön. So werden zum Beispiel Langzeitarbeitslose, die über
58 Jahre alt sind, gar nicht erst mitgezählt (es sind einfach zu
viele). Ebenso wie diejenigen, die krank oder geringfügig
beschäftigt sind, keinen Hartz-IV-Anspruch haben usw. Eine
ausführliche Abhandlung darüber finden Sie hier.
Interessant wäre es zu wissen, wie viele tariflich
bezahlte Vollzeitjobs es tatsächlich gibt. Aber
solche Elendszahlen bleiben offensichtlich geheim.
2.
Der Trick mit dem Wohlstandszuwachs!
Weil man
Menschen anscheinend für blöd hält, versucht man ihnen
auch bezüglich der Einkommensentwicklung etwas vorzugaukeln. Zum
Beispiel, indem man die Inflationsrate nicht berücksichtigt, mit
Brutto- statt mit Nettolöhnen agiert, Milliardäre in den
Durchschnittslohn mit einbezieht usw.. Rechnet man fair, verzeichnen
fast alle alten Industrienationen seit 1980 einen deftigen
Einkommensrückgang. Nicht nur Verkäufer, Schlachter,
Fernfahrer, Elektriker usw. sind davon betroffen, den Niedergang
spüren auch Akademiker - Ärzte, Apotheker, Lehrer,
Juristen, Architekten, Ingenieure. Sie glauben mir nicht und wollen
es genauer wissen? Bitte...
Zu bedenken ist, dass sich seit 1980 die Produktivität
verdoppelt hat. Die Nutzen des technologischen Fortschritts und
der Arbeitsverdichtung sind vollkommen verpufft! Einfach
unglaublich!
3.
Der Trick mit der Kleinrechnung der Inflationsrate!
Auch die
Inflationsrate lässt sich prima manipulieren bzw.
schönrechnen. Derzeit wird die Inflationsrate in Deutschland mit
0.5 Prozent angegeben - ich sehe sie dagegen eher bei drei bis vier
Prozent. Was mit der niedrigen Inflationsrate bezweckt wird, liegt
auf der Hand: Sie vereitelt den Anspruch auf stärkere
Lohnzuwächse und täuscht einen Wohlstandszuwachs vor, den
es in Wahrheit gar nicht gibt. Und sie legitimiert die EZB, die
Billiggeldschwemme (Nullzinspolitik) ungeniert fortzusetzen. Geht's
auch ausführlicher? Sicher...
Mittlerweile
gelangen auch führende Wirtschaftsexperten und Historiker zu der
Auffassung, Deutschland sei seit Jahrzehnten einem Exportwahn
verfallen und Alternativen nicht mehr zugänglich.
Siehe
dazu auch den Artikel im SPIEGEL vom 30. 12. 2023, Seite 56: "Der
Exportstolz der Deutschen ist irrational".
4.
Volksverdummung pur: "In 25 Jahren gab es ein Wohlstandsplus von
27.000 Euro!"
Für
wie dumm und naiv hält man uns eigentlich? Besitzen manche
Wirtschaftsexperten überhaupt kein Schamgefühl mehr?
Gestern wurde den Fernsehzuschauern in einer Doku allen Ernstes
untergejubelt, die Globalisierung hätte von 1990 bis 2014 zu
einem Wohlstandsgewinn von 27.000 Euro geführt. Geht's
noch? Wie schräg ist das denn? Wie der gute Mann auf diese
Traumzahlen kommt, hat er leider nicht verraten. Ich vermute, er hat
sie vom BIP (Bruttoinlandsprodukt) abgeleitet. Und dabei nicht die
Inflationierung berücksichtigt und auch die Nettolohn- und
Kaufkraftentwicklung außer Acht
gelassen.
Aber selbst
bei einer ehrlichen Bewertung der Inflationsrate taugt das
Bruttoinlandsprodukt nicht als Indikator für die
Veränderung der Lebensverhältnisse. Weil darin ein
Sammelsurium von wirtschaftlichen Leistungen einbezogen werden, ganz
gleich ob sie sinnvoll oder kontraproduktiv sind. Otto
Normalbürger hat zum Beispiel herzlich wenig davon, wenn
Unsummen zunehmend in die Werbung, den Warentourismus, die Sanierung
von EU-Staaten, die Aufnahme von Wirtschaftsasylanten oder die
eskalierende Bürokratie und juristische Auseinandersetzungen
fließen. Zu allem Überfluss werden auch noch die
Berechnungsformeln zur Ermittlung des BIP hin und wieder
geändert ("der Zeit angepasst"). Verlässliche Vergleiche
sind somit kaum möglich.
Auch der deutsche Handelsbilanzüberschuss (2014 betrug er 310 Milliarden Euro), an dem sich Globalisierer so gerne berauschen, bedeutet herzlich wenig - falls die Zahlen überhaupt stimmen. Die Frage ist doch: Was geschieht mit diesem Überschuss (er müsste sich im Laufe der Jahrzehnte auf mehrere Billionen Euro aufgeschaukelt haben)? Hat der Durchschnittsbürger auch nur den kleinsten Vorteil davon? Wo ist das viele Geld gelandet? Wurde es am Ende verwendet, um sich an ausländischen Konzernen zu beteiligen oder im Ausland riesige Werke zu errichten (um die teure deutsche Produktion mehr und mehr auslagern zu können)? Was unterm Strich zählt, ist nicht das BIP oder der Handelsbilanzüberschuss, sondern die reale Entwicklung der Erwerbseinkommen, des Wohlstands, des Lebensstandards. Alles andere ist Augenwischerei (Volksverdummung).
Die Globalisierung lebt allein von der Ausbeutung! Gäbe es weltweit gleiche Löhne und Steuern, wäre die Globalisierung mausetot.
5.
Die Globalisierung führte zur Billiggeldschwemme!
Wer auch
heute noch die Globalisierung als wohlstandsfördernd preist, ist
meines Erachtens ein Träumer, ein Lobbyist oder aber er hat
schwere Wahrnehmungsprobleme. Denn es ist doch längst erwiesen:
Das Kartenhaus der unkontrollierbaren Globalisierung (des
Turbokapitalismus) kann nur noch über eine gigantische
Billiggeldschwemme vor dem Zerfall gerettet werden. Nur über das
abenteuerliche Konjunkturprogramm "Null-Zins-Politik" wird der
Zusammenbruch der Weltwirtschaft aufgehalten. Aber wie lange kann das
noch gutgehen, wie kommt man aus dieser Nummer wieder raus? Die
Billiggeldschwemme ist wider jegliche Moral, sie untergräbt die
Grundsätze der Marktwirtschaft und täuscht die Regierungen
und die Menschheit über den Ernst der Lage. Ich fürchte,
das wird böse enden.
6.
"Jedes Land sollte das produzieren, was es am besten kann!"
Ist es
nicht süß, wie noch immer an den jahrhundertealten Dogmen
der Herren Smith und Ricardo festgehalten wird? Dabei ist der
verstaubte Lehrsatz aus der Urzeit des Kapitalismus durch die Praxis
längst widerlegt. Außer einigen exotischen Nahrungs- und
Genussmitteln lässt sich heute nahezu alles überall auf der
Erde produzieren, in gleicher Qualität. Es geht nicht mehr um
das "Besser", es dreht sich nur noch um das "Billiger"! Die
Produktion von Textilien, von TV-Geräten, von Kameras, Handys,
Büromaschinen usw. hat sich von Deutschland nicht ins ferne
Ausland verlagert, weil die Menschen anderenorts es besser
können als wir, sondern
weil sie es billiger machen.
Darum ging es
Adam Smith und David Ricardo aber absolut nicht (damals war das
Lohnniveau weltweit recht einheitlich auf niedrigem Niveau). Smith
und Ricardo, die sich heute nicht mehr wehren können, als
Rechtfertigung für das neuzeitliche Lohn- und Steuerdumping zu
missbrauchen, scheint mir mehr als erbärmlich.
7.
"Wir müssen mehr umverteilen!"
Da es
immerhin eingestanden wird, dass es auch "einige" Verlierer der
Globalisierung gibt, wird von Wirtschaftsexperten generös eine
stärkere Umverteilung gefordert. Das klingt gut, ist es aber
nicht. Denn Umverteilungen gehen nun einmal grundsätzlich zu
Lasten der Normal- und Besserverdiener. Die wirklich Reichen und
Vermögenden bekommt man nicht zu fassen. Denn die würde man
bei einer zu hohen Abgabenlast lediglich aus dem Lande vergraulen
(was absolut kontraproduktiv wäre). Schon viele Staaten haben
sich an "Reichensteuern" abgearbeitet und sind kläglich
gescheitert.
Aber auch die Normal- und Besserverdiener lassen sich nicht
unbegrenzt melken. Je höher die Abgabenlast, desto geringer die
Leistungsbereitschaft. Irgendwo gibt es für jeden Menschen eine
Schmerzgrenze. Wenn Arbeit nicht mehr lohnt, zieht man die
Konsequenzen (macht auf Hartz IV oder geht ins Ausland).
Schon
heute geht es vielen Hartz-IV-Familien besser als
Doppelverdienerhaushalten.
Will man dieses asoziale Unrechtssystem noch weiter pervertieren? Den
Ruf nach mehr Umverteilung bewerte ich als inszeniertes
Ablenkungsmanöver: Es werden Scheinlösungen geboten, um am
absurden Freihandelswahn (an der Globalisierung) weiter festhalten zu
können.
8.
Die radikale Globalisierung und das offene Europa bergen hohe
Pandemie-Risiken!
Darauf
habe ich schon vor 20 Jahren hingewiesen. Aber derlei Warnungen waren
unerwünscht und wurden als Verschwörungstheorie
abgetan.
Mein aktueller Appell an
die Politik: Nehmt das Coronavirus ernst, schließt
weitgehend die deutschen Staatsgrenzen! Sucht die Lösung
nicht allein in riskanten Dauerimpfungen, die zwar einige
Krisengewinnler reich machen, deren Langzeitfolgen noch unbekannt
sind.
Warum muss es trotz aller Probleme immer noch täglich
Hunderttausende Grenzpendler geben, wieso dürfen trotz Pandemie
im Jahr über eine Million Zuwanderer ins Land strömen?
Es ist
anzunehmen, dass sämtliche Corona-Schwersterkrankungen und
-Todesfälle in Deutschland letztlich zurückzuführen
sind auf Einreisende aus dem Ausland
(als Folge der Globalisierung und offenen EU-Grenzen). Es wird Zeit,
darüber einmal nachzudenken, sich von diesen Abhängigkeiten
zu lösen. Vergessen wir nicht: Die kleine DDR konnte sich trotz
der lähmenden Bedingungen der kommunistischen Planwirtschaft
schon 1970 nahezu autark versorgen.
9.
Der Fluch der langen Lieferketten!
Seit zwei Jahrzehnten
warne ich auch vor den Abhängigkeiten der langen Lieferketten
(die als "internationale Arbeitsteilung" verharmlost werden) und der
Just-in-time-Produktion. Wie können verantwortungsbewusste
Manager und Politiker es nur zulassen, sich so erpressbar zu machen
und derart dummdreist mit der allgemeinen Versorgungslage
umzugehen? Wohl wissend, das am Ende der Staat (der Steuerzahler)
für alles Ungemach aufkommen muss (stillstehende
Fließbänder, Massenarbeitslosigkeit, Kurzarbeitergeld,
fehlende Steuereinnahmen, Überbrückungsgelder für
notleidende Firmen usw.). Noch immer werden sowohl die Globalisierung
als auch das offene EU-Dumpingsystem als unabdingbar und
wohlstandsfördernd verteidigt. Für wie dumm hält man
die Wähler? Meint man immer noch, mit intensiver
Staatspropaganda und einer betrügerischen Billiggeldschwemme
sich weiter durchmogeln zu können?
10.
Der Kampf der Kulturen
Niemand wird
bestreiten können, dass die Bevölkerungsexplosion ein
"Nebeneffekt" der Globalisierung ist. Seit meiner Geburt hat sich die
Zahl der Erdenmenschen verdreifacht, wenn auch in den einzelnen
Staaten und Kontinenten höchst unterschiedlich. So nimmt z. B.
die Zahl der Bioeuropäer oder Biodeutschen seit einem halben
Jahrhundert kontinuierlich ab, während in Afrika und Teilen
Asiens ein dramatisches Bevölkerungswachstum zu verzeichnen ist.
Nigeria etwa zählte 1963 ganze 37 Millionen Einwohner. 2020
waren es dann schon über 200 Millionen und laut aktueller
Prognosen sollen es am Ende dieses Jahrhunderts bereits über 500
Millionen sein. Dann leben in Nigeria trotz aller
Abwanderungstendenzen mehr Menschen als in ganz Europa. Die
Entwicklung hat leider nicht nur starke Auswirkungen auf unsere
Umwelt, sie verändert auch die Weltpolitik und erhöht
die Krisen- und Kriegsgefahr. Denn je mehr Einwohner ein Land
aufbieten kann, desto stärker das weltpolitische Gewicht.
Den Global Playern ist die Bevölkerungsexplosion zumeist
willkommen. Denn sie denken hauptsächlich kurz- und
mittelfristig in den Kategorien Umsatz, Absatzmärkte und
Renditen. Der Umwelt- und Demokratisierungsgedanke muss da halt
zurückstehen.
Je stärker die weltwirtschaftliche Verflechtung (Globalisierung) und je offener die europäischen Binnengrenzen, desto größer ist auch die Gefahr einer Corona-Pandemie!
Der obige Text wurde auch ins Englische übersetzt: Globalization: the ignorance of the facts
Der obige Text wurde auch ins Französische übersetzt: Mondialisation: l'ignorance des faits
Wettbewerbsnachteile,
die sich durch die Globalisierung ergeben
Welche Wettbewerbsnachteile ergeben sich für die Hochlohnländer durch die Globalisierung?
Die
Regierungen der westlichen Industrienationen hatten es für chic
und nützlich befunden, die ehemals vorhandenen Schutzzölle
schrittweise abzubauen und damit den knallharten weltweiten
Lohndumpingwettbewerb einzuleiten.
Welche konkreten Vor- und Nachteile ergeben sich aus dieser
Strategie, die sie ohne Zustimmung der Wähler
eigenmächtig und ohne großes Aufsehen durchgeboxt
haben?
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Soziale
Errungenschaften müssen auf den Prüfstand!
Wegen
des Wegfalls der Schutzzölle wandert das Kapital natürlich
dorthin, wo die Produktionskosten am niedrigsten sind (dadurch
höhere Kapitalrenditen). Damit werden alle sozialen
Errungenschaften der letzten 150 Jahre zur Kostenbelastung. Es muss
in den ehemaligen Hochlohnländern kräftig gespart werden
(vor allem bei den Renten), um kostenmäßig nicht
völlig ins Abseits zu geraten.
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Hohe
Renten kann sich kein Land mehr leisten!
Warum
müssen die Renten trotz steigender Produktivität seit 1980
sinken? Die Globalisierungslobby möchte diesen Umstand gerne mit
der zunehmenden Zahl der Rentner entschuldigen. Aber diese
demografische Entwicklung ist ein alter Hut, sie hat schon vor
über 100 Jahren eingesetzt. Und trotzdem hat sich früher
(vor der Globalisierung) die Kaufkraft der Rentner
etwa
alle
25 Jahre verdoppelt.
In Deutschland wird zunehmend zu Lasten der Rentner umgeschichtet:
Mehr Geld für Scheinasylanten, Hartz-IV-Familien, Eltern,
Euro-Rettungspakete usw., dafür starke Einbußen bei den
Rentenbeziehern.
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Die
hohen Krankenversicherungsbeiträge bedeuten im globalen
Wettbewerb eine hohe Belastung.
Wie
lange kann sich ein Staat im globalen Dumpingwettbewerb noch eine
moderne soziale Krankenversorgung leisten? Wenn es keine angemessenen
Einfuhr-Schutzzölle gibt, wird auch die flächendeckende
Krankenversorgung zur schweren Hypothek.
Andere Länder machen es halt billiger. Die Anfänge des drohenden Desasters haben die Deutschen bereits zu spüren bekommen: Praxis-Gebühren, höhere Privatbeteiligungen, Zuzahlungen bei Medikamenten und Zahnprothesen, Wegfall der Zuschüsse für Brillen - und trotzdem stetig steigende Beiträge. Im Gegenzug wurden die Hilfen für ausländische Kranke und Schwerstbehinderte aufgestockt.
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Aufnahme
von Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten
Besonders
Deutschland hat sich in der Vergangenheit bei der Aufnahme von
mittellosen Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten sehr
großzügig gezeigt, obwohl es anders als die klassischen
Einwanderungsländer zu den dichtbesiedelsten Gebieten der Erde
zählt.
Eine solch ehrbare Humanität ist nun einmal mit hohen Kosten
verbunden. Bislang konnten diese mit realen Lohnverzichten teilweise
kompensiert werden. Aber wird man sich dies auch noch in Zukunft
erlauben können und wenn ja - wie weit will man
Reallöhne bzw. Renten sinken lassen?
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Freundliche
Aufnahme von Armutsflüchtlingen
Es
ist mehr als verständlich, wenn Menschen aus notleidenden
Staaten ihr Heil in den alten Wohlstandsländern suchen. Die
meisten von ihnen kommen mit ihren großen Familien in der
festen Absicht, sich in der neuen Wahlheimat die Brötchen selber
zu verdienen.
Aber in der Realität schaut es dann oft ganz anders aus -
für ungelernte Kräfte ist die Arbeitsmarktlage in
Deutschland desaströs, weil wegen des brutalen
Globalisierungswettbewerbs einfache Tätigkeiten weitgehend
wegrationalisiert oder ins Ausland verlagert wurden.
So müssen viele der Armutsflüchtlinge (notgedrungen) dann doch ausschließlich über den Staat versorgt werden. Diese Kosten drücken zusätzlich auf die Reallöhne, was in Teilbereichen schon dazu führt, dass harte Arbeit schlechter entlohnt wird als das Nichtstun (besonders bei Familien mit Kindern).
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Umweltschutz
- alle beschwören ihn, aber niemand kann ihn bezahlen!
Normalerweise
wären die finanziellen Belastungen für einen erfolgreichen
Umweltschutz leicht zu schultern. Aber der globale Dumpingwettbewerb
macht auch hier wieder einmal einen Strich durch die Rechnung.
Staaten mit einem hohen Anspruch an den Umweltschutz geraten in
Bedrängnis und in die Kostenfalle. Die Hersteller und Investoren
haben es in einem offenen Weltmarkt doch gar nicht nötig,
ausgerechnet dort zu produzieren, wo die Auflagen am höchsten
sind. Zollfreier Wettbewerb und Umweltschutz sind nun einmal
völlig unvereinbare Komponenten.
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Alle
suchen ihr Heil in weiteren Bildungsoffensiven!
Politiker
werden nicht müde, medienwirksam mehr Ausgaben für Bildung
und Forschung anzumahnen. Sie träumen davon, Deutschland zur
Ideenschmiede der Welt zu machen ("wir sind doch die
Herrenrasse"), die anderen Länder sollen dann unsere Werkbank
sein.
Einmal abgesehen von dieser dümmlichen, arroganten
Grundeinstellung: Auch Bildung und Forschung sind im harten globalen
Wettbewerb natürlich Kostenfaktoren, die erst einmal verdient
und bezahlt werden müssen (hätten wir angemessene
Schutzzölle, wäre die Finanzierung viel einfacher).
Und wenn in China junge Menschen für ein Zehntel des Geldes zu
ebenbürtigen Ingenieuren ausgebildet werden können, sollte
man unserer Bevölkerung nicht immer wieder vorgaukeln, wir
könnten mit einer weiteren Bildungsoffensive die
Billigkonkurrenz abhängen.
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Selbst
Arbeitsschutzmaßnahmen werden im offenen Weltmarkt zum
Luxus!
Im
Kampf um die höchsten Renditen gerät auch der Bau- und
Arbeitsschutz unter die Räder. Länder mit niedrigen
Anforderungen und laxen Kontrollen können es halt billiger - und
der günstigste Anbieter bekommt meist den Zuschlag. So war es
schon immer, so wird es auch künftig sein.
Wettbewerbsnachteile
der Globalisierung:
Weltweite
Finanztransfers und Spekulationsfieber!
Der
nahezu zollfreie globale Dumpingwettbewerb entzieht der
Normalbevölkerung die Kaufkraft, die zum Erhalt der
Vollbeschäftigung notwendig wäre. Das
überschüssige, dem Normalverbraucher entzogene Geld
beflügelt die Kapitalrenditen und sucht dringend
Anlagemöglichkeiten.
So kommt es immer wieder zu gefährlichen
Spekulationsblasen, die (Ironie des Schicksals) dann vom Staat
(also von den kleinen Leuten) ausgebügelt werden müssen. Um
den überfälligen Zusammenbruch der globalen Weltwirtschaft
noch einmal hinauszuzögern.
Wettbewerbsvorteile
der Globalisierung?
Waren
werden billiger...
Nach
uralter Mär soll der zollfreie Wettbewerb die Produktion die
Kosten senken und damit die Waren billiger machen - zum Nutzen aller
Verbraucher. Aber diese unausrottbare alberne Theorie hat sich
längst widerlegt.
Denn erstens werden viele Waren kaum billiger, weil Hersteller und Kapitaleigner höhere Gewinne einstreichen.
Zweitens geht ein Gutteil der Kostenersparnis durch andere Aufwendungen verloren (Warentransport, Warenkontrolle im Ausland, imageschädigende Qualitätsmängel, Rückrufaktionen und Lieferengpässe, Produktpiraterie, Technologieklau, Bestechungsgelder, juristische Auseinandersetzungen, Behördenwillkür, Dolmetscher usw.).
Drittens verlangsamt sich durch die Verlagerung in Billiglohnländer der technische Fortschritt (bei Niedrigstlöhnen ist der Rationalisierungsdruck geringer).
Viertens und letztens kommt das größte Handicap: Durch die Auslagerung der Produktion und wegen des globalen Dumpingwettbewerbs können die heimischen Reallöhne und Renten nicht mehr steigen.
"Aber,
aber - was soll das ganze Gerede, uns geht es doch
gut!"
Was
ich als wahrhaft toleranter Mensch nun wirklich nicht ausstehen kann
sind die dummdreisten Beschwichtigungsrituale. "Noch nie ging es uns
so gut wie heute", triumphieren die einen, und "jammern auf hohem
Niveau" schimpfen die anderen. Also ist tatsächlich alles gut,
läuft alles prima?
Nein,
das tut es eben nicht! Es ging den alten Industrienationen vor Beginn
der Globalisierung (1980) deutlich besser und zwar nicht nur
finanziell, sondern auch (was noch wichtiger ist)
gefühlsmäßig.
Man lebte damals allgemein mit weniger Stress, mit weniger Angst vor
drohendem Arbeitsplatzverlust (wer hätte 1980 einen schlecht
bezahlten oder unbefristeten Arbeitsplatz angenommen?) und deshalb
auch mit mehr Selbstachtung.
Dies ist eine völlig paradoxe Entwicklung, denn eigentlich hätte der ewige technische Fortschritt, der ständige Lerneffekt, der innovative Erfindungsgeist zu einer Verdoppelung des Lebensstandards führen müssen. Wir haben aber nicht einmal das Niveau von 1980 halten können. Unsere Lebensqualität ist heute schlechter als damals.
Was
macht die Politik - warum sind alle etablierten Parteien für die
Globalisierung?
Auffällig
ist doch, dass nahezu sämtliche westlichen großen Parteien
den rigorosen Zollabbau und damit die Globalisierung weiterhin
gutheißen! Selbst innerhalb der Parteien gibt es keine
erkennbaren Querdenker.
Obwohl die Bevölkerungen der westlichen Staaten, würden sie
jemals gefragt, sich bei neutraler Aufklärung mehrheitlich
für einen Zoll-Protektionismus (Einfuhr-Schutzzölle)
entscheiden würden, vertritt die Kaste der Politiker kategorisch
eine ganz gegensätzliche Ansicht.
Was ist das für eine eigenartige Demokratie, in der die Bundestagsabgeordneten im entscheidendsten Punkt eine konträre Richtung zu den Wähler einschlagen, die sie doch angeblich "vertreten". "Repräsentative Demokratie" scheint mir da doch eher ein Wort der Verhöhnung zu sein.
Kann
es tatsächlich sein, dass die meisten Parlamentarier keinen
blassen Schimmer von den Zusammenhängen der Weltwirtschaft
haben, weil sie sich ganz und gar auf das kleine Expertenteam
ihrer Partei verlassen? Kann es womöglich sein, dass sich
die Topleute der Kapitallobby
in die Politik einmischen (oder einkaufen) und im Hintergrund die
Fäden ziehen?
Kann es sein, dass der mächtige Propagandaapparat des Kapitals
(auch die privaten Großverlage befinden sich schließlich
im Besitz de Kapitals) den Nährboden bereiten für eine
kapitalfreundliche (und damit globalisierungsfreundliche) Politik,
die scheinheilig den Zoll-Protektionismus verteufelt und damit den
Subventions-Protektionismus heraufbeschwört?
Eine
herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel
(https://www.globalisierung-welthandel.de) gefallen haben, empfehlen
Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der
Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige
Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
Home
(Eingangsseite
www.globalisierung-welthandel.de)
Impressum
©
Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung
März 2011
Überwindung
der Denkverbote statt populistischer Gesundbeterei
Auch
die nachstehenden Links verweisen auf Seiten, die nicht
von staatlichen Institutionen, Global Playern, Konzernen,
Verbänden, Parteien, Stiftungen, Gewerkschaften,
Hilfsorganisationen, NGOs, der EU- oder der Kapitallobby gesponsert
und gehypt werden. ©
sämtlicher Texte: Manfred Julius Müller. Alle Texte
entstanden ohne Anwendung einer Künstlichen Intelligenz
(KI).
Wie
erfolgte die Umerziehung, die Akzeptanz radikaler
Ideologien,
Wie
kaufe ich mir eine Regierung?
In
20 Jahren wird man auf die Politik von heute mit Fassungslosigkeit
zurückblicken!
Die
Unterwanderung der Demokratie durch die Cancel-Culture-Bewegung
Die
teuflische Rolle der Zentralbanken
"Die
Wiedereinführung der Preisbindung würde doch alles nur
teurer machen!"
Die
wahren Auswirkungen einer Mehrwertsteuererhöhung werden
verschleiert!
Höhere
Vermögenssteuern - das ewige
Patentrezept.
Leben
wir in einer Scheindemokratie?
Deutschland:
Erinnerungskultur versus
Verdrängungskultur
Schafft
die Globalisierung wirklich Arbeitsplätze und
Wohlstand?
Die
Tricks bei der Berechnung der Arbeitslosenzahlen
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
"Es
gibt zu unserer Politik keine Alternative!". Denkverbote,
Maulkörbe, Einschüchterung, Mobilisierung der Massen,
Rufmord - soll das die Demokratie des 21. Jahrhunderts sein?